Ich habe wirklich seeeeehr lange überlegt und mich mehr als einmal gegen (…dafür, dagegen, dafür…) das Mitbloggen beim Jahresrückblog in diesem Jahr entschieden 🤪! Weil… mein Gedankenkarussel hört nicht auf sich zu drehen und tatsächlich ist es genau das was mein Jahr 2024 sehr gut beschreibt: mit dem Wissen von heute kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ich auch schon vor meiner ADHS-Diagnose ohne mein Bauchgefühl ganz schön aufgeschmissen gewesen wäre. Und vor allem ohne diese…
Zeichen aus dem Universum
Ich habe beim Zinngießen am Neujahrstag (eindeutig!!! ;o)) eine kleine Austernmuschel aus dem Wasser geholt. Wir haben bei dieser lustigen Familienaktion bei leckeren Neujahrskuchen erstmal googeln und auch ChatGpT fragen müssen was uns die einzelnen Symbole sagen wollen könnten.
Austern werden oft mit Geheimnissen assoziiert. Die Perlenbildung in einer Auster braucht Zeit…
Ooohja, Zeit habe ich mir in 2024 definitiv sehr viel für alles genommen. Aber will ich das alles in aller Öffentlichkeit in einem Jahresrückblick preisgeben??? Dass ich sie doch nicht alle geschafft habe… meine so groß angekündigten Vorhaben für 2024… und es eher schleppend als erfolgsversprechend voran ging? Wie unangenehm ist das bitteschön? Eigentlich ist es wirklich eher peinlich, rückblickend zu schreiben und zugeben zu müssen, dass ich es schon wieder nicht richtig beendet habe, das Jahr. So mit coolen Erfolgen im Job und im sportlichen Bereich, die Finanzen voll im Blick (…und natürlich kann ich jetzt nächste Woche vom Extra-beiseite-gelegten-Kleingeld die alljährlich zum Jahresbeginn anstehenden Rechnungen ausgleichen. N-A-T-Ü-R-L-I-C-H!
Natürlich nicht!!! Nö! Schön wäre es gewesen, wenn ich doch wenigstens EINEN einzigen von meinen 5 gebuchten Kursen in diesem Jahr mal erfolgreich zuende gebracht hätte. Naja, was sagt mir die Muschel noch? Die Auster braucht also Zeit, um Perlen zu bilden, ok! Das passt.
…und wichtige Entwicklungen erfordern Geduld, um großartige Ergebnisse und Durchbrüche entstehen zu lassen. Das neue Jahr könnte ein Jahr werden, in dem du dich selbst auf einer tieferen Ebene besser verstehst. Es gibt Fähigkeiten und Chancen in deinem Leben, die darauf warten entdeckt zu werden. Arbeite weiter dran. Die Auster symbolisiert auch den Wunsch nach Sicherheit und Schutz. Sie könnte darauf hinweisen, um deine Energien und Ressourcen zu bewahren. Wie aus dem Sandkorn eine Perle entsteht, kann die Auster für Wachstum und Entwicklung stehen. Herausforderungen vom letzten Jahr könnten sich in etwas Wunderschönes und Wertvolles verwandeln, wenn du ihnen mit Geduld begegnest.
Ach… ist das so?
Nun könnte man meinen ich wäre abergläubisch… hihi… so im Sinne von ‚wenn die schwarze Katze von rechts kommt, wechsle ich die Straßenseite, aber nur wenn ich gerade sowieso rüber wollte.‘ Karten legen und Co. überlasse ich dann doch lieber den Profis mit Kristallkugel-Abo :o).
Zurück zu meiner Mupfel-Deutung. Ich finde sie passt super – sie hat mich inspiriert und motiviert, doch noch meinen Jahresrückblick zu schreiben.
Heute ist der 1. Januar 2025 – Auch wenn ich für fast alles immer (…naja sagen wir mal: manchmal…) etwas länger brauche: ich gebe nicht auf! Ich gebe nicht auf, davon zu träumen, dass meine Wünsche in Erfüllung gehen. Irgendwann. Ich bzw. die kleine Zinn-Auster musste mich nur mal kurz daran erinnern, dass ich ja bereits auf dem Weg bin!!! Danke, liebe ZauberMupfel!
Wenn es auch oft Phasen in meinem Leben gibt, wie jetzt gerade, in denen ich am liebsten den ganzen Tag in meiner Miesmuschel eingemummelt meinen Grübeltee trinke, möchte ich auch nicht, dass man für mich Mitleidslieder auf der Trauerflöte spielt. Um Gottes Willen! Nee, ich brauche Motivation und ein großes Maß voll Verständnis. Und wenn ich das nicht von außen bekomme, dann schaffe ich es GottseiDank auch immer noch alleine wieder raus aus meiner gemütlichen Miesmuschel :o) …oder irgendein gut getarnten Motivator wie meine kleine Auster 🐚.
In meinem schonungslos ehrlichen Jahresrückblick erzähle ich dir wie das wahre Leben spielt… jedenfalls MEINS :o)
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es noch ganz vielen Menschen so geht wie mir. Die ab und zu mal einen kleinen Hinweis und Zeichen aus dem Universum kriegen müssen, dass das was du tust gut ist und vor allem genug. Dass man ein durchaus positives und glückliches Jahr mit kleinen Erfolgen feiern und darüber berichten darf auch wenn man auf Instagram nicht die 1.000 Follower-Marke geknackt hat und monatlich keine 10k-Erträge auf seinem Konto verbucht hat. Jawoll!
Ich bin meinen Weg in 2024 (jaaaa ok, vielleicht auch schon in ’22 und ’23!?!) angefangen zu gehen und ich gehe ihn weiter! Wenn auch in winzig kleinen Schritten… und mit hunderten von Zeichen, die mir helfen, Entscheidungen zu treffen – eine Sache, die mir mit ADHS sehr schwer fällt!
2024 – das Jahr nach der Diagnose
Es war ein Schock und gleichzeitig fiel der schwere Stein von meinem Herzen, der mich ein Leben lang denken ließ, ich sei nicht gut genug so wie ich bin. Nicht passend irgendwie. Ein Leben, das ich mit der Frage im Kopf verbrachte, warum ich oft anders dachte und fühlte als andere. 46 Jahre in denen ich nicht so frei agieren konnte wie ich es eigentlich wollte. Die Diagnose lies mich nach und nach trauen, meine Maske abzuwerfen. Ich habe seit der Diagnose das Gefühl, mich offiziell nicht mehr anpassen zu müssen. Ich laufe irgendwie freier, einfach mega erleichtert und nicht mehr so verkrampft durch den Tag. Zu wissen, dass das alles einen Grund hat und der Grund einen Namen: ADHS – eine neurologische Besonderheit, bei der Betroffene von Geburt an Schwierigkeiten haben, ihre Aufmerksamkeit zu steuern, impulsiv handeln und manchmal hyperaktiv sind, was ihren Alltag mal mehr, mal weniger beeinflusst und in einer Welt, die für neurotypische Menschen ausgelegt ist, sehr anstrengend sein kann.
Na klar, es ist nicht leicht, von jetzt auf gleich sein zu dürfen wer man tatsächlich ist, wenn man sich so lange versucht hat anzupassen und es sogar auch (unter großer Anstrengung) oft geschafft hat. Dieses Verhalten plötzlich abzulegen geht überhaupt nicht. Über viele Bücher aber vor allem in dem mega ADHS-Content von den immer mehr werdenden neurodivergenten TikTok- und Instagram-Influencern, die sich mittlerweile trauen online ihr Leben „vorzustellen“ und Hilfe anzubieten, habe ich mich wiedererkannt. Ich lerne und verstehe ADHS und ihre Auswirkungen langsam immer mehr und damit MICH. Ich bin in 2024 angefangen, mein Leben daraufhin zu ändern und mich MIR wieder anzupassen und nicht der neurotypisch ausgelegten Welt da draußen, die nicht für mich bestimmt ist. Vor allem ist mir aufgefallen, dass ich durch die Anpassung im Beruflichen immer wieder krank wurde. Seien es die stressbedingten Hörstürze, die Migräne, die mittlerweile chronisch geworden ist, oder auch „nur“ die immer öfter auftretenden Infekte, die mir meine Energie rauben. Ich erkannte in 2024, dass es mein angepasstes Leben ist, das mir die Energie raubt und natürlich meine ADHS selbst. Nach laaaaanger Überlegung und mit viel Angst, mal wieder etwas falsch zu machen, habe ich mich auf mein Bauchgefühl und gegen die Vernunft und das DAS-MACHT-MAN HALT-SO-Ding entschieden. Ich habe mich selbständig gemacht, mein kleines Wurzelwerk eröffnet und ich kann rückblickend mit voller Inbrunst sagen, es fühlt sich gut und richtig an! Auch wenn es finanziell noch nicht ganz so gut läuft und meine Familie & Freunde noch nicht ganz überzeugt sind von meinem Sinnes- und Lebenswandel: ich will nicht mehr zurück! (An dieser Stelle möchte ich von ganzem Herzen DANKE sagen, dass ihr, meine Familie & Freunde, mich immer unterstützt und hinter mir steht auch wenn es manchmal schwer fällt, mich und meine Entscheidungen zu verstehen!!! Danke, danke, danke! Ich bin so unfassbar froh, euch an meiner Seite zu haben! Alleine könnte ich das gar nicht schaffen!)
Und dann gibt mir ja auch noch die Muschel recht :o) und mein eigenes wohliges Bauchgefühl. Ich bin ich… oder besser gesagt: ich bin auf dem Weg dahin, es immer mehr zu werden! 🤍🚀🤍
Fortsetzung folgt!
Hallo Nicole,
deine Einleitung liest sich super, da wird dein restlicher Jahresrueckblick bestimmt genau so erfrischend geschrieben sein. Trau dich, übernimm deine Aufschriebe in deine Vorlage und drück den Veröffentlichen-Button.
Ich freu mich, dass du dich für Judiths Blogosphaere entschieden hast. Das ist eindeutig die richtige Entscheidung 👍. Deine Worte müssen in die Welt 🤗.
LG
Sevi
Ach, wie lieb von dir, Sevi! Danke! Ich habe in deinem Kommentar nicht „Aufschriebe“ gelesen, sondern „Aufschiebe“. Musste den Satz dreimal lesen bevor ich verstand was du meintest 🥴 …haha! Mir ist sofort aufgefallen, dass meine Aufschieberitis heute wieder am Start ist 😂 …Danke für den ungewollten Hinweis, mich JETZT SOFORT an den Laptop zu setzen und den Jahresrückblick endlich fertig zu stellen. Ich weiß selbst, dass es mir danach besser geht…
Ich schaue aber vorher noch schnell gespannt auf deiner Website vorbei 🥰. Bis gleich! Liebe Grüße, Nicole